Luchs

Man benötigt schon die scharfen Augen eines Luchses, um die hellsten Sterne dieses unscheinbaren Sternbildes zu erkennen – vielleicht führte Johannes Hevelius es deshalb 1690 unter diesem Namen ein. Das interessanteste Objekt bleibt mit 10,4m Teleskopen vorbehalten: Der „intergalaktische Wanderer“ NGC 2419 ist ein 210 000 Lichtjahre entfernter Kugelsternhaufen. Damit ist er weiter von der Milchstraße entfernt als die Magellanschen Wolken. Alle übrigen Kugelsternhaufen unserer Galaxis sind weniger als 65 000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt.

Die Sterne 41 Lyncis und 10 Ursae Majoris sind bemerkenswert, da sie sich in den jeweils falschen Sternbildern befinden. Sie erhielten ihre Namen, bevor die heute gültigen Sternbildgrenzen festgelegt wurden. 10 Ursae Majoris ist ein 4,0m heller Stern 8,2 Grad nordnordwestlich von α Lyncis. Es handelt sich um ein 53 Lichtjahre entferntes Mehrfachsystem. 41 Lyncis ist ein 4,5m heller und etwa 300 Lichtjahre entfernter Doppelstern mit der 45-fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Dicht neben ihm steht ein 7,8m heller Begleitstern. Seit der ersten Messung im Jahr 1824 hat sich der Abstand zwischen den beiden Sternen von 86 auf 72 Bogensekunden verringert.

5 Lyncis ist ein einfacher optischer Doppelstern. Neben einem 5,2m hellen und 680 Lichtjahre entfernten roten Riesen ist ein über 1000 Lichtjahre entfernter bläulichweißer Stern zu erkennen. Er ist 7,8m hell und steht 1,5 Bogenminuten neben dem helleren Stern. Nur eine halbe Bogenminute neben dem helleren Stern befindet sich ein weiterer, lediglich 9,8m heller physischer Begleiter, der aber auch bei etwas höherer Vergrößerung leicht überstrahlt wird und daher Teleskopen vorbehalten bleibt.

NGC 2683 ist zumindest mit indirektem Sehen und unter guten Bedingungen schon im 7 × 50 als dünner Strich zu erkennen. Es handelt sich um eine 1 × 6 Bogenminuten große Edge-On-Galaxie in 39 Millionen Lichtjahren Entfernung. Mit 9,7m wird sie aber erst im Großfernglas auffällig. Sie befindet sich sechs Grad westlich von α Lyncis und bildet mit σ¹ und σ² Cancri ein Dreieck mit ein bis eineinhalb Grad Seitenlänge.

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