Die Andromeda steht im Zentrum eines griechischen Sagenzyklus, zu dem viele am Herbsthimmel sichtbare Sternbilder gehören, darunter Pegasus, Perseus, Cassiopeia, Cepheus und Cetus, der Walfisch. Ihre auffällige Sternenkette, die in das Herbstviereck übergeht, ist leicht zu finden.
GX Andromedae ist auch als Groombridge 34 bekannt und ein unauffälliger physischer Doppelstern aus zwei roten Zwergsternen. Die beiden Sterne sind 8,2 und 10,6m hell und stehen etwa 40 Bogensekunden auseinander – kein besonders auffälliges Objekt also, das 15 Bogenminuten nördlich des 6,1m hellen 26 Andromedae liegt. Die beiden Sterne gehören zu den sonnennächsten Sternen: Sie sind nur 11,2 Lichtjahre von der Erde entfernt und verändern ihre Position innerhalb von 20 Jahren um etwa eine Bogenminute. Obwohl die beiden Sterne bereits seit 1860 beobachtet werden, ist noch unbekannt, wie lange es dauert, bis sie sich einmal umkreisen – eine Schätzung aus dem Jahr 1957 liegt bei 3000 Jahren. 160 Astronomische Einheiten trennen die beiden Sterne voneinander.
Der Andromedanebel M31 ist wohl die bekannteste Galaxie und hat schon sehr viele Beobachter beim Blick durch das Teleskop enttäuscht. Allein die 12 000 Lichtjahre durchmessende zentrale Verdickung erscheint 20 Bogenminuten groß, was zwei Dritteln des Vollmonddurchmessers entspricht. Die gesamte Andromedagalaxie erstreckt sich über fast drei Grad – nur wenige Teleskope haben ein so großes Gesichtsfeld. Im Fernglas ist die 4,3m helle Galaxie hingegen mehr als auffällig. Zwar lassen sich keine einzelnen Sterne erkennen, aber die elliptische Form der um 15 Grad zur Sichtlinie geneigten Galaxie ist deutlich zu erkennen, und spätestens im 10 × 50 sollten Sie Zentralbereich, Spiralarme und Halo unterscheiden können.
Unter guten Bedingungen ist M31 schon mit dem bloßen Auge deutlich erkennen. Bereits im Jahr 902 nach Christus wurde sie zum ersten Mal schriftlich in dem „Buch der Sterne“ des arabischen Astronomen Al Sufi als „kleine Wolke“ erwähnt. Durch die Cepheiden-Beobachtungen von Edwin Hubble wurde ihre wahre Natur als Galaxie im Jahr 1923 enthüllt, und 1944 erkannte Walter Baade in M31 zwei verschiedene Sternklassen, die er in Population-I- und Population-II-Sterne unterteilte – diese Klassifikation wird auch heute noch benutzt.
Genau wie unsere eigene Milchstraße mit den Magellanschen Wolken hat auch M31 zwei größere Begleitgalaxien: M32 und M110. In der Nähe von M32 ist die Form der Andromedagalaxie durch die Masse ihrer Begleitgalaxie deutlich gestört. Mit einem Durchmesser von 150 000 Lichtjahren ist M31 größer als unsere Milchstraße. Ihre Leuchtkraft entspricht der von 73 Milliarden Sonnen. Damit ist die 2,5 bis 3,2 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie 3,2 mal heller als die Milchstraße und sogar heller als alle übrigen Mitglieder der lokalen Gruppe zusammen.
M32 ist eine 5,2 Millionen Lichtjahre entfernte Satellitengalaxie von M31 und nur 6000 Lichtjahre groß. Daher erscheint sie bei niedriger Vergrößerung fast wie ein Stern, im 10 × 50 ist sie aber bereits problemlos zu sehen. M32 ist 9,1m hell und nur sieben Bogenminuten groß. Es handelt sich um eine elliptische Galaxie, die vor allem ältere Sterne enthält, Gas- und Staubwolken sind selten in ihr. Wahrscheinlich hat sie einiges ihrer Masse an M31 verloren.
Der zweite Begleiter des Andromedanebels ist M110. Mit 12 × 20 Bogenminuten ist die nur eine Million Lichtjahre entfernte Galaxie recht schwer zu sehen, da sie nur eine geringe Flächenhelligkeit besitzt. In kleineren Geräten bleibt sie daher meist unsichtbar, zumindest im 10 × 50 sollte sie aber kein zu großes Problem darstellen. Mit einem Durchmesser von 12 000 Lichtjahren ist sie zwar doppelt so groß wie M32, trotzdem hat sie nur ein Zehntel der Ausdehnung der Andromedagalaxie. Sie enthält neben alten, roten Sternen auch noch jüngere Sterne.
Der 3400 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen NGC 752 enthält in einem Gebiet mit 50 Bogenminuten Durchmesser fast 100 Sterne, von denen zwei Dutzend im Fernglas sichtbar sind. Er befindet sich fünf Grad südsüdwestlich von γ Andromedae, einem hübschen Doppelstern für das Teleskop, der wie eine Miniaturausgabe von Albireo im Schwan wirkt. Sein Zentrum wird durch einen 7,1m hellen Stern markiert, zwei weitere Sterne sechster Größe stehen im Südwesten des Sternhaufens. Diese Sterne gehören jedoch nicht zu NGC 752. Die hellsten Sterne des Sternhaufens erreichen nur 8,0m, seine Gesamthelligkeit beträgt m.
Der Sternhaufen ist über eine Milliarde Jahre alt und entstand wahrscheinlich in den Randbereichen der Milchstraße. Mittlerweile steht er oberhalb der Milchstraßenebene. NGC 752 zeigt sowohl Merkmale eines offenen Sternhaufens als auch eines Kugelsternhaufens.
Der Blue Snowball NGC 7662 ist ein 1800 Lichtjahre entfernter Planetarischer Nebel, der im Fernglas nur als 8,2m helles Sternchen erscheint. Da er erst bei hundertfacher Vergrößerung flächig erscheint, ist er am sichersten über seine blaugrüne Färbung zu identifizieren. Er gehört zu den hellsten Vertretern seiner Art und hat einen extrem heißen Zentralstern: Der 13,2m helle Sternrest hat eine Oberflächentemperatur von etwa 75 000 Grad.