Kataloge

Die Objekte, die man am Himmel sehen kann, sind in einer Vielzahl von Katalogen beschrieben, die sich zum Teil überschneiden. Viele helle Sterne haben Eigennamen wie Albireo oder Betelgeuze, die meist aus dem Arabischen stammen. Um Verwirrungen vorzubeugen, erhielten die hellsten Sterne jedes Sternbildes einen griechischen Buchstaben, der durch die lateinische Abkürzung des Sternbildnamens ergänzt wird: α Ori ist zum Beispiel Betelgeuze im Orion, häufig wird der Sternbildname auch ausgeschrieben: α Orionis. Das System wurde 1603 von Johann Bayer im Sternatlas „Uranometria“ eingeführt.

Um mehr Sterne beschreiben zu können, nummerierte John Flamsteed im 17. Jahrhundert die Sterne jedes Sternbildes durch: Betelgeuze trägt daher auch die Bezeichnung 58 Orionis. Für moderne, umfangreiche Sternkarten reichte auch diese Methode nicht aus, für Amateure sind andere Kataloge wie die Bonner Durchmusterung oder die Nummer im SAO-Katalog oder im Hubble Guide Star Catalogue aber eher uninteressant.

Deep-Sky-Objekte sind in einer Vielzahl von Katalogen verzeichnet. Der Messier-Katalog geht auf den französischen Kometenjäger Charles Messier zurück, der im 18. Jahrhundert 103 „Nebelflecken“ katalogisierte, die ihn bei seiner Jagd nach Kometen störten. Der Katalog wurde später etwas erweitert und erhält viele der schönsten Deep-Sky-Objekte. M 31 ist zum Beispiel die Andromedagalaxie.

Wesentlich umfangreicher ist der New General Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars, den J. L. E. Dreyer 1888 veröffentlichte. Er enthält 7840 Einträge. Unter NGC 224 verbirgt sich die Andromedagalaxie M 31. Der Katalog wurde später durch zwei „Index Catalogues“ erweitert. Seine Objekten werden mit IC abgekürzt und sind im Fernglas meist unbeobachtbar.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Spezialkatalogen, die sich meist auf eine Objektklasse beschränken. Zum Teil enthalten diese Kataloge viele hundert Einträge, manchmal aber auch nur einen einzigen. Für offene Sternhaufen gibt es zum Beispiel die Kataloge von Collinder (471 Objekte, abgekürzt Cr, zum Beispiel der „Kleiderbügel“ Cr 399), Trümpler (amerikanisch: Trumpler, 334 Objekte, abgekürzt Tr) und Melotte (abgekürzt Mel, zum Beispiel der Coma-Sternhaufen Mel 111). Diese Kataloge entstanden meist zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Für Ferngläser ist auch eine Liste interessant, die vor allem Asterismen (zufällige Sternmuster) für das Fernglas enthält und von Phillip Harrington 1990 vorgestellt wurde. Sie enthält 12 Einträge, Hrr 1 ist zum Beispiel der „Verlobungsring“ in der Nähe des Polarsterns. Die Liste wurde später zum STAR (Small Telescope Asterism Roster) mit 29 Einträgen erweitert.

Für Dunkelnebel ist vor allem der Katalog von Edward E. Barnard interessant, der 1927 eine Liste mit 370 Dunkelnebeln veröffentlichte. B72 ist zum Beispiel der Schlangennebel im Schlangenträger. Lynds Catalogue of Dark Nebulae von 1962 enthält sogar 1802 Einträge, LDN 906 im Schwan ist zum Beispiel der Nördliche Kohlensack, das 2,5 Grad große Ende der großen Teilung der Milchstraße.

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