Die Jagdhunde sind ein recht junges Sternbild, das erst im 16. oder 17. Jahrhundert eingeführt wurde. Wie alle jüngeren Sternbilder des Nordhimmels ist es recht unauffällig. Vor allem für Galaxienfreunde bieten die Jagdhunde viele lohnende Ziele.
Y Canum Venaticorum erscheint als tiefroter Stern, da er eine sehr kohlenstoffreiche Atmosphäre hat, die den blauen Teil des Lichts schluckt. Daher ist der kühle rote Riesenstern anhand seiner Farbe leicht zu identifizieren, obwohl es nur wenige hellere Sterne in seiner Umgebung gibt. Seine Helligkeit schwankt zwischen 4,8 und 6,4m, zwischen zwei Maxima liegen durchschnittlich 157 Tage. 710 Lichtjahre trennen uns von dem Stern, der seit dem 19. Jahrhundert auch „La Superba“ (die Überragende) genannt wird.
Der 5,9m helle M3 gehört zu den drei hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel. In 34 000 Lichtjahren Entfernung bilden mehr als 45 000 Sterne eine 150 Lichtjahre durchmessende Kugel, die erst mit einem Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden kann. Im Fernglas erscheint der 15 Bogenminuten große Kugelsternhaufen nur als verwaschener Stern. Obwohl M3 etwa 10 Milliarden Jahre alt ist, enthält er dunkle Regionen, die auf Nebel zurückgehen. Aufgrund seines Alters sollte er eigentlich keine Gaswolken mehr enthalten. Er enthält außerdem ungewöhnlich viele junge, blaue Sterne, auch die Zahl der Veränderlichen ist ungewöhnlich hoch.
Das als Whirlpool-Galaxie bekannte Paar M51 ist vielleicht das am häufigsten fotografierte Galaxienpaar. Ihr Anblick enttäuscht daher auch in großen Teleskopen regelmäßig. Im Fernglas können Sie immerhin ein schwaches Schimmern achter Größe mit einem sternähnlichen Kern erkennen, das 3,5 Grad südwestlich des äußersten Deichselsterns des Großen Wagens (η Ursae Majoris) zu finden ist. Etwa ab zehnfacher Vergrößerung ist die Begleitgalaxie NGC 5195 als „Beule“ zu erkennen. Die Spiralstruktur wurde erstmals 1845 von Lord Rosse in einem 72-Zoll-Teleskop erkannt, damit ist M51 der erste Spiralnebel, der jemals als solcher erkannt wurde. Noch bis 1923 galt die 11 Bogenminuten große Galaxie als rotierender Gasnebel, aus dem ein Stern mit Planetensystem entsteht. Erst mit den Beobachtungen in der Andromedagalaxie durch Edwin Hubble 1923 wurden die Spiralnebel als Galaxien mit Milliarden von Sternen erkannt.
M51 ist die größere der beiden und wird von der kleineren NGC 5195 umkreist. Zuletzt kamen die beiden Galaxien sich vor 56 Millionen Jahren am nächsten, zurzeit steht NGC 5195 hinter M51. Eine Brücke aus Sternen verbindet die beiden Galaxien.
M94 liegt etwa auf halbem Weg zwischen α und β Canum Venaticorum und ist recht unauffällig. Mit 8,2m ist sie nicht allzu hell; da sie nur 10 × 12 Bogenminuten groß ist, kann man sie trotzdem recht gut erkennen – die Helligkeit verteilt sich auf keine allzu große Fläche. Das meiste Licht der 30 000 Lichtjahre durchmessenden Galaxie stammt aus dem Kern, erst bei höherer Vergrößerung erscheint sie daher nicht mehr nur als Stern, der von einem leichten Schimmern umgeben ist. 21 Millionen Lichtjahre trennen uns von ihr.
M106 ist im 10 × 50-Fernglas als recht ausgedehntes Schimmern westlich eines 6m hellen Sterns zu erkennen. Zumindest der hellere Kern der 8 × 18 Bogenminuten großen Galaxie sollte zu erkennen sein. Da sie recht groß ist, erscheint sie aber dunkler als die 8,3m, die sie laut Katalog hat. Es handelt sich um eine Balkenspiralgalaxie mit recht eng gewundenen Armen. Die 22 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie ist außerdem eine recht starke Radioquelle.