Der Herkules ist ein altes Sternbild, das einen knieenden Mann darstellt und bereits in babylonischer Zeit bekannt war. Das markante Viereck aus den Sternen η, ζ, ε und π, das seinen Körper markiert, wird im englischen Sprachraum als Keystone (Schluss-Stein) bezeichnet.
α Herculi ist der hellste Stern des Herkules. Er trägt den Namen Ras Algethi, was wohl auf das arabische Ras Al Jathiyy zurückgeht und Kopf des Knieenden bedeutet – am Himmel steht der Herkules also auf dem Kopf. Ras Algethi ist ein roter Überriese, dessen Helligkeit mit einer Periode von etwa 90 Tagen zwischen 3,1 und 3,9m schwankt. Sein Durchmesser beträgt etwa 600 Sonnendurchmesser, gemeinsam mit Mira (ο Ceti) und Betelgeuze (α Orionis) gehört er zu den größten und kühlsten bekannten Sternen. Stünde er an der Stelle der Sonne, würde er bis weit in den Asteroidengürtel hinein reichen. Trotzdem hat er nur wenige Sonnenmassen, der größte Teil des Stern besteht also annähernd aus Vakuum. Der 380 Lichtjahre entfernte Stern hat einen engen Begleitstern, der jedoch erst im Teleskop sichbar wird.
M 13 ist der größte und eindrucksvollste Kugelsternhaufen, der von der Nordhalbkugel aus sichtbar ist. Er ist mit einer Helligkeit von 5,9m unter sehr guten Bedingungen auch schon für das bloße Auge sichtbar. Im Fernglas erscheint M 13 als sternloser Nebel mit einem Durchmesser von bis zu 23 Bogenminuten, also etwa halb so groß wie der Vollmond. Erst ab zwanzigfacher Vergrößerung kann man die ersten seiner halben Million Sterne erkennen. Der 160 Lichtjahre durchmessende Kugelsternhaufen befindet sich in 23 000 Lichtjahren Entfernung und ist vom Zentrum der Galaxis ähnlich weit entfernt wie unsere Sonne: Etwa 30 000 Lichtjahre.