Obwohl die Konstellation Cepheus aus recht lichtschwachen Sternen besteht, ist seine markante Form gut am Himmel zu erkennen. Neben einer Reihe von Dunkelnebeln liegen gleich drei Sternentstehungsgebiete in diesem Sternbild. Durch die Präzession der Erdachse wird es in den nächsten Jahrtausenden bekannter werden: In 2000 Jahren wird γ Cephei die Rolle des Polarsterns übernehmen, und in 7500 Jahren wird der Himmelsnordpol bei α Cephei liegen.
δ Cephei ist der Namensgeber einer wichtigen Klasse von Veränderlichen: Bei den δ-Cepheiden gibt es eine feste Beziehung zwischen der Periodendauer und ihrer absoluten Helligkeit. Wenn die scheinbare Helligkeit und der Zeitraum zwischen zwei Helligkeitsmaxima bekannt sind, lassen sich so seine absolute Helligkeit und somit seine Entfernung bestimmen. Diese Sterne werden daher auch für die Entfernungsbestimmung naher Galaxien genutzt. Bei dem 950 Lichtjahre entfernten δ Cephei liegen 5 Tage, 8 Stunden und 47 Minuten zwischen zwei Maxima, in diesem Zeitraum schwankt seine Helligkeit zwischen 3,6 und 4,3m und sein Durchmesser zwischen 32 und 35 Sonnendurchmessern.
Als Doppelstern ist δ Cephei weniger bekannt. 41 Bogensekunden oder 0,2 Lichtjahre neben dem gelblichen Veränderlichen steht ein 6,1m heller, bläulich-weißer Begleiter. Die beiden Sterne bilden einen weiten physischen Doppelstern, obwohl sich der Anblick seit der Entdeckung durch F. G. W. Struve im Jahr 1835 nicht verändert hat. Die beiden Sterne lassen sich am besten während eines Helligkeitsminiums von δ Cephei trennen, da sie sich dann nicht überstrahlen.
μ Cephei trägt wegen seiner intensiven Rotfärbung auch den Namen Herschels Granatstern: Kein mit bloßem Auge sichtbarer Stern erscheint röter. Der Grund dafür sind riesige Staubwolken zwischen uns und μ Cephei, die das Licht des Sterns außerdem um 2,5 Größenklassen abschwächen. Seinen Namen verdankt er William Herschel. Die Helligkeit des 5300 Lichtjahre entfernten Sterns schwankt mit einer Periode von 730 Tagen zwischen 3,4 und 5,1m, eine weitere Periode erschwert die Helligkeitsvorhersage: Sie dauert zwischen 100 und 4500 Tagen. Genau wie der lichtschwächere Betelgeuze (α Orionis) ist auch μ Cephei ein Überriese. Seine Helligkeit entspricht der von 44 000 Sonnen, und sein Durchmesser ist 2000 mal größer als der unserer Sonne. Damit würde er über die Saturnbahn hinausreichen, wenn er an der Stelle unserer Sonne stehen würde. In einigen alten Katalogen werden auch die Sterne 13 und 14 Cephei als μ Cephei bezeichnet. Zusammen mit IC 1396 weiter im Süden markiert Herschels Granatstern die Cepheus-OB2-Assoziation.
NGC 188 ist einer der ältesten bekannten offenen Sternhaufen. Er entstand vor fünf bis sieben Milliarden Jahren, sodass nur M67 im Krebs vielleicht noch älter ist. Seine Position 200 Lichtjahre oberhalb der galaktischen Scheibe hat ihn wohl vor der Anziehungskraft anderer Sterne geschützt, sodass seine Sterne über diesen langen Zeitraum zusammenbleiben konnten. Er besteht aus 200 Sonnen, allerdings erreichen seine hellsten Mitglieder lediglich 10. Größe. Auch Teleskope können den 15 Bogenminuten großen Sternhaufen daher nur schwer auflösen. Seine Gesamthelligkeit liegt bei 8,1m, die Flächenhelligkeit ist dementsprechend niedrig. Der 5000 Lichtjahre entfernte NGC 188 befindet sich nur vier Grad neben Polaris – kein Sternhaufen steht näher am Himmelsnordpol als NGC 188.
NGC 6939 gehört zu den reichsten Sternhaufen am Nordhimmel, mit einem Durchmesser von nur acht Bogenminuten ist er aber sehr kompakt. Da seine hellsten Sterne nur 12m hell sind, erscheint er im Fernglas nur als strukturloser, 7,8m heller Nebelfleck. NGC 6939 ist 4000 Lichtjahre entfernt und steht 800 Lichtjahre über der Milchstraßenebene. Mit 1,6 Milliarden Jahren ist er sehr alt.
Der Emissionsnebel IC 1396 gehört zu den Objekten, die nur selten beobachtet werden: Mit einem Durchmesser von fast drei Grad ist er für die meisten Teleskope viel zu ausgedehnt. In einem 10 × 50 ist er dagegen zumindest mit indirektem Sehen als grauer Schimmer zu erkennen – wobei Nebelfilter die Sichtbarkeit deutlich erhöhen, wenn man sie einsetzen kann. Ferngläser mit etwas höherer Vergrößerung sind im Vorteil, da bei ihnen der Himmelshintergrund dunkler erscheint, Beobachtern in Stadtnähe wird das Objekt dennoch verborgen bleiben. Der Nebel befindet sich südlich von μ Cephei in einem 1,5 Grad großen Sternenfeld. Er wird vor allem von einem 5,6m hellen Stern 1,5 Grad südsüdwestlich von μ Cephei zum Leuchten angeregt. Stern und Nebel sind 2500 Lichtjahre entfernt, der Nebel hat also einen Durchmesser von 100 × 125 Lichtjahren.