Eridanus

Der Fluss Eridanus ist ein ausgedehntes und lichtschwaches Sternbild, das sich vom Orion aus fast bis zum Himmelssüdpol erstreckt. Mit Ausnahme des 0,5m hellen Achernar (α Eridani, „Ende des Flusses“) enthält es kaum auffällige Sterne, von unseren Breiten aus erscheint es sehr unauffällig.

Der 3,7m helle ε Eridani ist nur 10,5 Lichtjahre entfernt, damit gehört er zur näheren Sonnenumgebung. Nur zwei weitere für das bloße Auge sichtbare Sterne sind uns näher als ε Eridani: α Centauri und Sirius. Die Mehrzahl der sonnennahen Sterne ist nur in Fernglas oder Teleskop sichtbar. ε Eridani selbst ein junger, recht sonnenähnlicher Stern. Masse und Durchmesser betragen etwa 85 Prozent unserer Sonne, die Leuchtkraft liegt nur bei einem Drittel der Sonnenleuchtkraft. 2006 konnte bei dem nur 500 Millionen bis eine Milliarde Jahre alten Stern ein Planet mit 1,5 Jupitermassen nachgewiesen werden, und er scheint eine Staub- und Gesteinswolke ähnlich dem Kuipergürtel zu besitzen, in deren Inneren ein Freiraum liegt, der groß genug für ein Planetensystem ist.

ο² Eridani ist auch als Keid bekannt und nur 16,5 Lichtjahre entfernt. Der 4,4m helle Hauptstern hat in 83 Bogensekunden Entfernung einen nur 9,6m hellen Begleiter, der vor allem wegen des Helligkeitsunterschiedes nur in größeren Ferngläsern zu erkennen ist. Der Begleitstern ist der am einfachsten beobachtbare weiße Zwergstern. Seine Masse beträgt etwa eine halbe Sonnenmasse, während sein Durchmesser mit 27 300 km nur etwa doppelt so groß ist wie der der Erde. Er benötigt 8000 Jahre, um den Hauptstern einmal zu umkreisen, dabei ist er rund 400 AE von dem helleren Stern entfernt. Der Zwergstern wird außerdem von einem 11,2m hellen und nur 0,2 Sonnenmassen schweren roten Zwergstern umkreist, der allerdings Teleskopen vorbehalten bleibt.

Der Hexenkopfnebel NGC 1909 (Witch Head Nebula) ist ein schwacher und sehr großer Nebel. Im 10 × 50 kann er nur unter optimalen Bedingungen als 10 × 50 Bogenminuten großer Lichtschimmer wahrgenommen werden, seine Gesamtgröße beträgt immerhin 1 × 3 Grad. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Reflexionsnebel, der durch den hellen Stern Rigel beleuchtet wird, es könnte sich aber auch um einen Supernovaüberrest handeln. Er befindet sich jeweils 2,5 Grad von Rigel (β Orionis) und Cursa (β Eridani) entfernt. Nur bei dunklem Himmel lohnt sich die Suche nach ihm.

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