Als Meerungeheuer Cetus gehört auch dieses Sternbild in den Sagenzyklus um Andromeda. Da der Walfisch nur wenige hellere Sterne enthält, ist er am Himmel gut getarnt. In Johann Elert Bodes Sternatlas „Uranographia“ von 1801 findet man an der Südgrenze des Sternbilds noch das heute vergessene Sternbild der „Machina Electrica“ (Elektrisiermaschine).
ο Ceti ist auch als Mira, die Wunderbare, bekannt. Als Namensgeber der Mira-Sterne gehört er zu den bekanntesten Veränderlichen. Der ostfriesische Amateurastronom David Fabricius bemerkte als erster eine Helligkeitsänderung an diesem Stern, hielt sie jedoch für ein einmaliges Ereignis. Erst 1638 erkannte Johann Fokkens, dass die Schwankungen periodisch erfolgen. Innerhalb von 331 Tagen schwankt die Helligkeit etwa zwischen 3. und 9. Größenklasse. Die Helligkeitsschwankungen des Sterns hängen mit Änderungen seiner Größe zusammen: Obwohl Mira nur zwei Sonnenmassen besitzt, schwankt ihr Durchmesser zwischen dem 300- und 400-fachen Sonnendurchmesser. In den Randregionen muss also nach irdischen Maßstäben ein gutes Vakuum herrschen. Während der Minima gehört Mira mit einer Oberflächentemperatur von 1900 Grad zu den kühlsten bekannten Sternen. Während der Maxima steigt die Temperatur auf 2500 Grad.
Der 3,5m helle τ Ceti ist gerade einmal 11,5 Lichtjahre entfernt und der sonnenähnlichste Stern in unserer näheren Umgebung. Trotzdem ist er nur halb so leuchtstark wie unsere Sonne. Optisch unterscheidet ihn nichts von anderen Sternen, obwohl 2012 bei ihm Hinweise auf bis zu fünf Planeten gefunden wurden – τ Ceti erscheint als ein Stern unter vielen anderen. Hier liegt der Reiz bei der Beobachtung wieder einmal im Wissen darin, was man sieht.
Die Galaxie M77 ist mit 8,9m und einer Ausdehnung von 6 × 7 Bogenminuten vor allem für etwas größere Ferngläser interessant. Sie ist das hellste Mitglied einer Galaxiengruppe in der Nähe von δ Ceti und befindet sich etwa ein Grad östlich von dem 4,1m hellen Stern. In der Galaxie wurden Gaswolken beobachtet, die sich mit einer Geschwindigkeit von 600 km/s bewegen und wahrscheinlich von einer Explosion im Kern der Galaxie beschleunigt wurde. Aus ihrer Kernregion stammt auch starke Radiostrahlung. M 77 ist etwa 58 Millionen Lichtjahre entfernt und somit das am weitesten entfernte Messier-Objekt. Sie ist viermal leuchtstärker als unsere eigene Galaxis.
Mit einem Durchmesser von vier Bogenminuten gehört der Propellernebel NGC 246 zu den ausgedehntesten Planetarischen Nebeln. Er erscheint schon bei zehnfacher Vergrößerung flächig, allerdings beträgt seine Gesamthelligkeit lediglich 8,0m, sodass er Großferngläsern vorbehalten bleibt. Wer keine Nebelfilter verwenden kann, ist auf indirektes Sehen angewiesen.