Skorpion

Der Skorpion gehört zu den wenigen Sternbildern, in denen man das Tier erkennen kann, das sie symbolisieren sollen. In seiner vollen Pracht ist der Skorpion mit seinem hoch aufgerichteten Stachel aber nur von südlicheren Ländern aus zu sehen, von Mitteleuropa aus bleiben weite Teile seines Körpers unter dem Horizont oder zumindest im Horizontdunst verborgen. Bereits vom Mittelmeerraum aus ist er deutlich besser zu beobachten.

Der 6,5m helle M4 ist unter optimalen  Bedingungen schon mit bloßem Auge sichtbar. Der Kugelsternhaufen hat einen Durchmesser von etwa 10 Bogenminuten und ist leicht zu finden, wenn man von Antares 1,3 Grad nach Westen schwenkt. Mit Antares und ρ Scorpii bildet er ein flaches Dreieck. Bereits im 7 × 50 kann man eine Kette aus Sternen erkennen, die durch sein Zentrum verläuft, und bereits ab fünfzehnfacher Vergrößerung zeigt ein Großfernglas die ersten Einzelsterne. Er ist nur 7000 Lichtjahre entfernt und damit der nächste Kugelsternhaufen. Sein Durchmesser beträgt rund 40 Lichtjahre.

Nur bei exzellenter Horizontsicht sind die beiden offenen Sternhaufen M6 und M7 zu erkennen – ein hübsches Paar, das noch in das Bildfeld eines Feldstechers passt. Der 4,0m helle Schmetterlingshaufen M 6 ist 20 Bogenminuten groß und zeigt im Fernglas zwei „Flügel“, die von einem dichteren „Körper“ ausgehen. Er befindet sich in etwa 1500 Lichtjahren Entfernung zwischen unserem Spiralarm und dem Sagittarius-Carina-Arm.

M7 befindet sich 3,5 Grad südöstlich von M6. Trotz einer Helligkeit von 3,0m ist er durch den Horizontdunst noch schwerer zu erkennen. Er hat einen Durchmesser von 1,3 Grad und befindet sich in einem grandiosen Sternenfeld, das zur zentralen Verdickung unserer Galaxis gehört. Etwa ein Drittel seiner 80 Sterne ist hell genug, um im Fernglas sichtbar zu sein. M7 ist das südlichste Messier-Objekt und steht in 850 Lichtjahren Entfernung.

M80 steht hoch im Norden des Skorpions auf halber Strecke zwischen Antares und β Scorpii in einem reichen Sternenfeld. Der 26 000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen erscheint auch in kleineren Ferngläsern als nur 5 Bogenminuten großer, runder Lichtfleck. Er erinnert somit an einen hellen, kleinen Kometen. M 80 ist einer der wenigen Kugelsternhaufen, in denen bislang eine Nova beobachtet wurde: T Scorpii erreichte am 21. Mai 1860 kurzfristig 6,8m, heute liegt seine Helligkeit wieder konstant bei 12,0m.

Zwischen M80 und ρ Ophiuchi im Westen befindet sich eine ausgedehnte Dunkelwolke, die William Herschel als „Loch im Himmel“ bezeichnete.

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