Kometen sind einige Kilometer große „schmutzige Schneebälle“ aus Eis und Gestein, die ihren Ursprung am Rand des Sonnensystems haben. Wenn sie der Sonne nahe kommen, verdampft das Eis, und sie hinterlassen einen Schweif aus Gasen, der von der Sonne wegzeigt, sowie einen zweiten, unauffälligeren Staubschweif aus Gesteinsresten, der ihre Bahn markiert. Wenn die Erde die Reste eines Staubschweifs passiert, lassen sich vermehrt Meteore beobachten.
Die meisten Kometen sind recht unauffällig und am besten in einem Fernglas oder einem Rich-Field-Teleskop zu beobachten. So lange sie sich in Sonnennähe befinden, sind sie recht gut zu sehen, allerdings bewegen sie sich sehr schnell, sodass sie meist nur wenige Tage oder Wochen gut zu beobachten sind. Danach befinden sie sich entweder mit der Sonne am Taghimmel oder sind nur noch von einem anderen Erdteil aus beobachtbar. Spätestens nach wenigen Monaten sind die meisten Kometen bereits zu weit von der Sonne entfernt, um noch hell genug zu sein. Die Zeit, bis sie der Sonne wieder nahe kommen, liegt zwischen wenigen Jahren und einigen Jahrtausenden.
Helle Kometen, die bereits für das bloße Auge sichtbar sind, sind seltener als die unscheinbaren Vertreter, die nur im Fernglas erkennbar sind. Bei ihnen zeigt ein Teleskop noch weniger, da hier nur noch der Kometenkern mit seiner umgebenden Gashülle in das Gesichtsfeld passt, der kaum Details erkennen lässt.
Aufgrund der langgestreckten Bahnen und der hohen Geschwindigkeiten der Kometen ist ihr Erscheinen nur schwer vorhersagbar. Bahndaten und Aufsuchkarten für Kometen, die in Reichweite von Teleskopen oder Ferngläsern sind, finden Sie in astronomischen Zeitschriften ebenso wie auf den entsprechenden Internetseiten. Dort gibt es auch die Bahndaten der Kometen, sodass auch neu entdeckte Kometen im eigenen Sternkartenprogramm dargestellt werden können.
Kometen wurden vor allem in der Vergangenheit häufig von Amateuren mit größeren Ferngläsern oder Teleskopen mit großem Gesichtsfeld entdeckt. Obwohl die Konkurrenz durch automatische Suchsysteme mittlerweile stärker geworden ist, hat man mit viel Geduld und Zeit immer noch gute Chancen, selbst einen Komet zu entdecken. Dazu müssen Sie den Himmel jedoch gut kennen, um keine anderen Objekte mit Kometen zu verwechseln – Charles Messiers berühmte Liste mit Deep-Sky-Objekten entstand, weil er bei seiner Jagd auf Kometen immer wieder auf die selben Nebel stieß. Am besten suchen Sie neue Kometen in der Dämmerung, wenn die Sonne noch oder schon unter dem Horizont ist – viele Kometen werden erst in Sonnennähe gut sichtbar, hier sind fotografische Systeme im Nachteil.