Großer Hund

Der Große Hund ist dank Sirius sehr auffällig, aber auch ohne ihn wäre das helle Sternbild leicht zu finden, obwohl es nie besonders hoch über den Horizont steigt. Es stellt einen der Jagdhunde des Himmelsjägers Orion dar.

α Canis Majoris ist besser bekannt als Sirius und mit -1,5m nach der Sonne der hellste Stern an unserem Himmel. Bei einer absoluten Helligkeit von +1,5M ist dieser Eindruck aber lediglich auf seine geringe Entfernung von 8,7 Lichtjahren zurückzuführen. Nur vier Sterne sind uns näher als Sirius. Da er immer recht horizontnah steht, wird sein Licht auf dem Weg durch die Erdatmosphäre immer wieder gebrochen, sodass er häufig in allen Regenbogenfarben zu flackern scheint.

Erst in etwas größeren Teleskopen können Sie Sirius B erspähen, den sonnennächsten weißen Zwergstern, der Sirius alle 50 Jahre umkreist. Dadurch bewegt sich Sirius nicht auf einer geraden Bahn über den Himmel, sondern beschreibt eine leichte Pendelbewegung, die erstmals 1834 von F. Bessel bemerkt wurde. Sirius B konnte erst 1862 von Alvin Clarke direkt beobachtet werden.
Sirius galt bereits in der Antike als Kalenderstern. In Ägypten stand die jährliche Nilüberflutung an, wenn Sirius kurz vor der Sonne aufging, während er in Griechenland die heiße Jahreszeit – die „Hundstage“ – ankündigte. Als „Hundsstern“ war Sirius bereits in Babylon bekannt.

Der offene Sternhaufen M41 wurde 325 v. Chr. von Aristoteles als „wolkiger Fleck“ beschrieben – ein Eindruck, den man heute nur noch fern der Städte nachvollziehen kann. Im Fernglas können Sie bereits zwei Dutzend seiner rund 100 Sterne erkennen, die sich auf ein Gebiet von Vollmonddurchmesser verteilen. Bei einer Entfernung von 2250 Lichtjahren hat der rund 100 Millionen Jahre alte Sternhaufen einen Durchmesser von rund 24 Lichtjahren. M41 befindet sich vier Grad südlich von Sirius und ist somit leicht zu finden. In ihm gibt es mehrere Sterngruppen, die kleinere Sternhaufen und Bögen bilden.

NGC 2360 erscheint auch im 10 × 50 nur als leicht körniger, neun Bogenminuten großer Nebelfleck. Die hellsten Sterne dieses offenen Sternhaufens erreichen lediglich 10,5m und können daher nicht aufgelöst werden. Trotzdem ist die Gruppe, die 3,5 Grad östlich von γ Canis Majoris in einem sternreichen Teil der Milchstraße liegt, bemerkenswert: Mit 1,3 Milliarden Jahren ist sie extrem alt. NGC 2360 steht in 3400 Lichtjahren Entfernung und ist nur ein halbes Grad vom galaktischen Äquator entfernt.

Rund um den 4,4m hellen τ Canis Majoris erstreckt sich der offene Sternhaufen NGC 2362. Sein Durchmesser beträgt nur acht Bogenminuten, sodass er vor allem bei niedriger Vergrößerung leicht von dem Stern überstrahlt werden kann. Etwa ein Dutzend der rund 40 Sterne sind im Fernglas sichtbar. Noch ist unklar, ob τ Canis Majoris ebenfalls zu dem 4900 Lichtjahre entfernten Haufen gehört. Wenn er dazugehört, wäre er 50 000 mal heller als unsere Sonne und einer der leuchtstärksten bekannten Sterne. NGC 2362 entstand vor einer Million Jahre, der acht Lichtjahre große Sternhaufen gehört damit zu den jüngsten bekannten Vertretern seiner Art. Von seinem Ursprungsnebel ist jedoch nichts mehr zu erkennen.

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